Band 3: Das Foto-Alibi
… und fünf weitere spannende Ratekrimis
Als Lara und Tim eines Montagmorgens vor Schulbeginn den Schulhof betraten, wurden sie hinter dem Tor bereits erwartet. Aus dem Schatten der Mauer löste sich ein schlaksiger Junge mit feuerrotem Haar und kam mit erhobener Hand auf sie zu. Es war Freddy Sacherer, ein zwölfjähriger Junge aus dem Nachbarort und ein Klassenkamerad von Lara und Tim.
»Ho, ihr beiden«, grüßte Freddy und sah sich im nächsten Moment verstohlen um.
»Morgen, Freddy«, gab Lara zurück. »Was ist denn los? Du tust ja gerade so, als würde dich jemand verfolgen.«
»Ich … na ja«, druckste Freddy herum. »Wisst ihr, es geht um Jo Besemüller. Er hat … Also, ihr seid doch Detektive, und da dachte ich …«
Jo Besemüller, der eigentlich Johannes hieß und bei fast allen Schülern für sein loses Mundwerk und seine noch loseren Fäuste bekannt war, ging in die nächsthöhere Klasse. Er spielte Eishockey und war ein ungehobelter, grober Klotz. Wenn Freddy ein Problem mit ihm hatte, tat er wahrlich gut daran, sich zu vergewissern, dass der ältere Junge nicht in der Nähe war.
Tim ließ seinen Schulrucksack zu Boden gleiten und verschränkte die Arme. »Erzähl!«
Freddy sah sich noch einmal rasch um, dann begann er zögernd seine Geschichte: »Es passierte gestern, am Sonntag. Wie ihr vielleicht wisst, haben meine Eltern einen kleinen Tick … Sie sammeln Gartenzwerge. Lacht nicht! Sie haben das zu einer richtigen Wissenschaft gemacht. Aus jedem Land, das sie in den Ferien besuchen, bringen sie mindestens einen Zwerg mit. Mittlerweile ist eine ganze Meute davon zusammengekommen, und ein paar davon sind richtig kostbar. Der ganze Vorgarten unseres Hauses steht voll mit den Dingern.«
Während Freddy erzählte, zog Lara ihren Notizblock aus dem Ranzen und begann, alle Fakten in Stichworten festzuhalten.
»Als meine Mutter gestern Vormittag gegen zehn aus dem Küchenfenster schaut«, fuhr Freddy fort, »sieht sie gerade noch, wie Jo Besemüller eilig um die Biegung der Straße verschwindet, unter dem Arm einen seltenen Uhrmacherzwerg aus Tirol!«
»Du meinst, Johannes hat den Zwerg aus eurem Vorgarten gestohlen?«, hakte Tim nach.
Freddy nickte. »Jo wohnt im selben Ort wie wir. Als meine Mutter später bei ihm zu Hause anrief, stritt er alles ab. Er behauptet, zur fraglichen Zeit woanders gewesen zu sein und dafür sogar ein Alibi zu haben.«
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